Als ich letztes Jahr das erstemal gehört hatte das es in Hamburg erstmals eine Langdistanz geben würde war die Planung für 2017 damit schon klar. DA MUSS ICH HIN. Hinzu kam noch das ideale Datum mitte August wo bei der Dienstag nach dem Rennen der 15.08. ein Feiertag im Konton Schwyz ist, also ein verlängertes Wochenende.

Da ich im Vorfeld leider bei zwei ersten Versuchen eine Langdistanz zu finishen Pech hatte war der Entschluss gefasst beim Premieren Rennen die Premiere zu schaffen.

Einziges Ziel war daher erhobenen Hauptes über die Ziellinie zu laufen und den Tag soweit es geht zu genissen.

Wir (die besste Supporterien von allen und gleichzeitig meine Frau) haben uns frühzeitig entschlossen schon Donnerstags Abends die Hälfte der Strecke nach Hamburg mit dem Auto zu bewerkstelligen um entspannt und vor dem Wochenend Verkehr in Hamburg zu sein. Hätte auch fast funktioniert wenn es nur nicht Donnerstag und Freitag aus allen Wolken geschüttet hätte. Aber wir sind gut angekommen und halbwegs entspannt.

Da Hamburg und IM bei grossen Sportanlässen gut organisiert sind war das Racebriefing und die Registrierung kein grosser Akt.

Danach kam schon die Vorfreude auf das Abendessen welches wir in der Bullerei einnehmen durften. Als Grossstadt hat Hamburg einiges zu bieten und eine grosse Auswahl an kulinarischen Varianten. HIer wird jeder fündig.

Samstag auf Grund des immer noch starken Regens eines der vielen EInkaufzentren aufgesucht und ein wenig die Seele baumeln lassen bevor es am Nachmittag zum Bike CheckIn ging.

Im Vorfeld hatte ich schon ein schlechtes Gefühl da die Wechselzone verdammt lang ist ca. 700 Meter und ich befürchtete das ich das Rad zwei mal lange schieben müsste. Falsch gedacht mein “Parkplatz” war ca 50 m vom Ausgang entfernt. Jedoch konnte man hier schon Mitleid mit den anderen Athleten haben die Ihr Rad dann am Sonntag zweimal lange schieben mussten. Einer der wenigen Kritikpunkte an dieser Veranstaltung.

Abends nochmal fein Gegessen und paar Stunden tief und fest geschlafen. um 5 Uhr ging es dann zur Wechselzone. Wir hatten ausgemacht das meine Frau wieder zurück ins Hotel fährt und später zum Schwimmausstieg kommt.

Schwimmen. Eigentlich die Disziplin wo ich im Verhältnis zu anderen am besten wech komme. Aber, soll ich mich dieses mal drauf freuen ? Hört sich zwar toll an in der Alster schwimmen, am Jungfernstieg einen kurzen Landgang und am Rathhausmarkt der Ausstieg. In Tat und Wahrheit hat die Alster nichts mit einem klaren See zu tun, Ausstiege mag ich wegen evtl. Krämpfen garnicht und eigentlich will ich aufs Rad.

Das schwimmen war aber recht gut bis auf die 200m die ich zuviel geschwommen bin da ich irgendwie immer weit weg von der Musik war. Das Wasser war zwar trüb aber nicht schlecht. Krämpfe gab es auch keine und so war ich nach stabilen 1:18 aus dem Wasser.

Da es am Wettkampftag unter 15 Grad waren und im Durchschnitt mit 4 Windstärken bliess, hatte ich mir vorgenommen mit trockenen Klamotten und einem dünnen Langarm Trikot zu starten. Braucht zwar etwas mehr Zeit hat sich aber gelohnt wenn ich nachher andere fröstelnde Athleten gesehen habe.

Radstrecke. Im Vorfeld hiess es schon Hamburg ist nicht flach ca. 1.000 hm, Wind anfällig und im Hafengebiet könnte es Probleme mit den vielen Bahnschienen geben. Taktik = erste Runde Strecke kennen lernen, die bekloppten ziehen lassen, nicht zu viel Körner gegen den Wind verbrauchen und gut ernähren. Wenn möglich nachher eine Schnitt zwischen 30 und max. 32 fahren.

Was soll ich sagen Plan aufgegangen. Es waren nachher 1.200 hm laut meinem Garmin 182 km und ein Schnitt von 30,5 da ich nach 160 km etwas raus nehmen musste, die STrecke wurde kurz nass.

Die Strecke selber war sehr angenehm zu fahren. keine steilen Kanten eher langezogene “Steigungen”. Ein highlight der Strecke ist mit Sichheit das überfahren der Köhlbrandbrücke im Hafen. Die Brücke hat eine Höhe von 53 m und eine länge von 3,6km.

 

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Hier können auch die grössten Schiffe drunter her fahren. Die Schienen im Hafen waren kein Problem hab mich nur gefragt warum soviele Utensilien anderer hier rumlagen, kein Schüttel kein Rütteln.

Auf zur Abschluss Disziplin meinem geliebten “laufen”.

Springen – laufen – joggen – gehen

Der Plan langsam los laufen STrecke und Verpflegungsstellen kennen lernen und so lange wie möglich laufen.

Runde 1/4 fast durchgelaufen. Die Verpflegungsstelle kurz vor dem Wendepunkt ist recht weit entfernt daher hab ich mir auf dem Rückweg Zeit genommen zum verpflegen. Das erstemal am Zielkanal vorbei. Gänshaut Stimmung. Die Leute standen in 7-9er Reihen um uns an zu feuern. WAHNSINN. Da hab ich gewusst ICH LAUF DA SPÄTER EIN.

Gesagt getan das gehen wurde zwar von Runde zu Runde mehr aber auch in der letzten Runde bin ich gefühlt mehr als 7km gelaufen/gejoggt. Körperlich gab es zu keinem Zeitpunkt ein Schmerzproblem so das ich nach 13:23:35 glücklich und zufrieden im Ziel das erste mal die magischen Worte hören konnte “YOU ARE AN IRONMAN”.

Ein ganz besonderes Erlebniss hatte ich noch ganz unbewusst. Nach dem Radfahren hatte ich das langarm Trikot ausgezogen und bin mit meinem Assos Trikot mit Schweizer Kreuz gestartet. Auf den folgenden Runden wurde ich immer wieder mit Hopp Schwyz Rufen angefeuert worden ;-).

Fazit:

Toller Wettkampfort, zufrieden mit meinem Wettkampf, das grösste Potenzial liegt im laufen/Springen aber da freue ich mich schon auf’s Wintertraining.

PS: da es mir am nächsten Tag schon sehr gut ging haben wir uns noch etwas Zeit für Hamburg genommen und diverse Dinge angeschaut wie z.B. die neu Hafencity, Hafenrundfahrt mit dem Boot und mit dem Velo noch nach Blankenese und die Reperbahn. Falls jemand noch mehr Infos braucht einfach melden.