Nach Rappi 70.3 und dem Gigathlon hat niemand bemerkt, dass Bruno Christen in Samorin (Slovakei) den WM-Titel bei der Challenge Halbdistanz geholt hat. Und das mit 75 Jahren, natürlich in seiner AK75+, wir gratulieren. Es ist schon eine TopLeistung in dem Alter 1,9 + 90 + 21km innerhalb der Zeitlimite zu schaffen.

Zitat von Bruno Christen: und Bilder z.T. aus der Zeitung “Oberseenachrichten vom 25. Juli”

“Liebe Schätze und Freunde

Es hat geklappt: Ich bin Weltmeister in meiner AK auf der Ironman
Mitteldistanz (1.9km schwimmen, 90km Rad fahren, 21km laufen) bei der
Organisation CHALLENGE, Konkurrent von IRONMAN.

Dazu die Details:

Die WM hat in SAMORIN, Slowakei stattgefunden. Ein schöner, freundlicher
Ort. Das Hotel: X-BIONIC Hotel. Ein riesiger Sport – Komplex, hauptsächlich
für den Reitsport für Renn- und Spring-Konkurrenzen, aber auch Schwimmbecken
von 25m + 50m sowie Fitness etc. alles Top Professionell konzipiert.

Schwimmen: in der schönen BRAUNEN Donau bei Hochwasser, starker Strömung und
14.4 Grad (das wurde uns gesagt). Zwei Tage vorher war es noch 12 Grad und
in Aussicht gestellt, dass das Schwimmen durch laufen ersetzt würde (war für
mich ein JUDIHUUU). Ein Tag vorher wurde erwähnt, das Schwimmen auf 750m zu
reduzieren (geht auch noch). Am Wettkampftag um 08:00 Uhr wurde das
Schwimmen auf 1.9km festgelegt (Sche…., aber es ist ja schliesslich eine
WM).

Zuerst 850m gegen die Strömung, dann 100m links und dann wieder links und
zurück, mit der Strömung. Für die (meisten) Profis, welche als erste
starteten, war die Strömung natürlich kein grösseres Problem. Anders war es
für uns AGR (Age Grouper). Da hatte es wirklich Schwimmer welche nach 10
Min. die Startlinie noch nicht passiert hatten. Die wurden dann mit den
Kanus wieder raus gefischt. Ich habe versucht möglichst nahe am Ufer zu
schwimmen denn dort war die Strömung nicht so stark wie entlang der Bojen.
Am Ufer entlang hatte es aber Felsen und darin verklemmte Baumstämme. Einmal
wurde ich fast aufgespiesst.

Nach 1‘050m war „Flasche leer“. Ich war sowas von platt, kaum mehr Kraft die
Finger zusammen zu halten. Die „Fahrt“ mit der Strömung konnte ich gar nicht
geniessen. Das nächste Problem kam bei der Ziel Boje. Diese war etwa 100m
vom Ausstieg entfernt, 90 Grad zur Strömung. Da ist man nuddelfertig und
glücklich links um diese Boje geschwommen, hat den Ausstieg visiert und war
nach 50m schwimmen, durch die Strömung bereits wieder 20m Fussabwärts
getrieben….also musste man wieder, auf dem letzten Zacken, flussaufwärts zum
Ausstieg schwimmen. Das war sehr hart. Viel haben den nicht mehr erreicht
und sind dann weiter unten ans Ufer. Ich habe dann die Ausstiegstreppe noch
geschafft; eine halbe Wasserleiche.

Nach dem Schwimm – Desaster am IM in Marbella (siehe unten) hatte ich
geglaubt, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Samorin hat diese
Annahme korrigiert.

Rad: Im T1 versuchte ich mich etwas zu erholen und habe dann mit sehr
wackligen Beinen das Rad bestiegen. Von km zu km ging es besser. Die
Radstrecke war sehr schön; tolle Landschaft (teilweise der Donau entlang, so
konnte ich das Biest diesmal aus der Distanz betrachten), und mehrheitlich
flach. Gute Strassen und perfekt abgesichert. Da konnte ich mich wieder
erholen und habe es richtig genossen. Die 90km habe ich dann in 3h10min.
hinter mich gebracht. Nicht so schnell wie geplant aber nach diesem
Schwimmen ja auch kein Wunder.

Laufen: die ersten 4km hatte ich grosse Mühe einen Rhythmus zu finden. Wir
hatte 3 Runden à 7km zu laufen. Die Schwierigkeit waren die 3 verschiedene
Unterlagen: Gras (in der Sprung Anlage), Sand (auf der Rennbahn) und Asphalt
(auf den Wegen). Dadurch wurde ein Rhythmus immer wieder gebrochen. Aber
auch das habe ich dann schlussendlich hinter mich gebracht. Trotz allem eine
sehr schöne Laufstrecke.

Die Organisation des ganzen Anlasses war perfekt. Das Schwimmen war sicher
für die meisten AGR am Limit oder sogar darüber. Für mich ist jeder der (mit
meinem Schwimmniveau) die 1.9km geschafft hat, ein Weltmeister. Die Kraft
die ich dort verloren hatte fehlte mir teilweise für das Rad und ganz extrem
beim Laufen. Ich bin noch selten so platt in Ziel gekommen.

Ich war und bin natürlich überglücklich den WM-Titel geholt zu haben. Die
Award – Zeremonie, mit „Standing Ovations“, hat all mein Leiden wieder etwas
verblassen lassen. Es war unvergesslich, in jeder Beziehung!!”